Migrena 2x2 ist eine abstrakte Interpretation der biblischen Geschichte des Propheten Jona, der im Bauch eines Wals dem Zorn Gottes entging. Das Solo spürt tief in das Unbewusste hinein, setzt sich mit Traumata und Erinnerungsfragmenten auseinander und bewegt sich zwischen schicksalhafter Ergebenheit und heftigem Aufbegehren.
In einer sehr physischen Performance konfrontiert Yotam Peled seinen Körper mit Gewichten, selbst-evozierten Grenzen und Hindernissen und entführt sein Publikum in ein Ritual zwischen Gebet und Rave. Während sich Peleds Bewegungen intensivieren, scheint der Körper in seine Bestandteile zu zerfallen, zu schmelzen und sich aufzulösen. Er wird zu abstraktem Material aus Gliedmaßen und Organen, das den Raum verschlingt und kein klares Ziel hat.
Wir beobachten die Entfesselung einer instinktiven, seltsamen und ursprünglichen Kraft, die nur in einem ekstatischen Zustand, jenseits intellektueller Beschränkungen existieren kann. Mit enormer Geschicklichkeit, Detailgenauigkeit und Beharrlichkeit erkundet der Körper so verborgene Räume, erreicht Katharsis und schließlich Selbsterkenntnis.