Samstag, 04. März, 2023, 20 Uhr
Brotfabrik Bühne
Hinweis: Es kommen Stroboskopeffekte, Lichtblitze und laute Musik zum Einsatz
Im Anschluss an die Vorstellung: Vermittlungsformat "Physical Traces" mit Jorge Bascuñan
Die Vorstellung in Bonn wird unterstützt durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.
Wut überkommt uns in Situationen der Bedrohung, Verletzung, wenn wir Ungerechtigkeit wahrnehmen, scheitern oder etwas grundlegend schiefläuft. Sie ergreift und vergrößert den Körper: wir spucken Gift und Galle, wir haben Schaum vor dem Mund, die Wut raubt uns den Atem und nimmt Muskeln, Augen, Stimme in Besitz, verändert und verzerrt sie und lässt den Körper grotesk, bedrohlich, aggressiv, aber auch komisch und komödiantisch erscheinen. Wut schreibt sich in unsere Körper ein und produziert ikonische Gesten – die hochgereckte Faust der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, die überkreuzten Handgelenke, den Mittelfinger. Sie künden von einem Angriff auf bestehende Hierarchien und Strukturen.
In ihrem Solo für die Ausnahmetänzerin Sahra Huby erforscht Anna Konjetzky Wut als individuelles Gefühl und als einen von gesellschaftlichen Strukturen produzierten Zustand. Mittels Bewegung,
Bild, Musik und Text und erkundet sie das Potential dieser speziellen Emotion, insbesondere von weiblicher Wut und bezieht sich dabei auf zornige Frauen aus Gegenwart und Vergangenheit
(Klytemnästra, Jeanne d’Arc, Rosa Parks und Audre Lorde). Was zeigt uns die Wut? Wie kann sie Werkzeug für grundlegende Veränderungen sein?